Das kostet professionelles Webdesign
Die eigene Website stellt für die meisten Unternehmen und auch Selbstständige inzwischen das zentrale Marketing-Werkzeug dar. Egal, ob die Seite selbst als Webshop genutzt wird oder nur der Kundeninformation dient: alle anderen Marketingmaßnahmen verweisen auf die Internetseite. Entsprechend wichtig ist es, dass die Webseite einen guten ersten Eindruck vermittelt. Professionelles Webdesign ist daher ein absolutes Muss für jedes geschäftliche Internetangebot. Gerade kleinere Unternehmen schätzen dabei allerdings häufig die notwendigen Kosten für die Entwicklung der Webpräsenz falsch ein. Doch insbesondere wenn die Seite nicht nur der bloßen Werbung dienen sollen ist Webdesign nicht zum Nulltarif zu haben. Wollen Sie Kundenservice oder einen Webshop anbieten, müssen Sie bereit sein, etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Dieser Artikel bringt ein wenig Licht ins Dunkel und schlüsselt auf, mit welchen Kosten Sie als Unternehmen für die Webentwicklung zu rechnen haben.
Unrealistische Vorstellungen
Beim Erstkontakt mit der Webagentur definieren die Kundinnen und Kunden, welche Leistungen Sie sich wünschen und geben an, welches Budget Ihnen dafür zur Verfügung steht. Dabei ergibt sich naturgemäß oft eine Diskrepanz zwischen dieser Vorstellung und den üblicherweise von der Agentur aufgerufenen Preisen. Klar, zu Geschäftsverhandlungen gehört immer auch, sich gerade beim Preis von zwei Seiten dem endgültigen Ergebnis anzunähern. Doch wenn die Kundinnen und Kunden mit Kosten von ein paar Hundert Euro rechnen, de facto aber mindestens einige Tausend Euro notwendig sind, liegt ein krasses Missverhältnis vor. Vor allem der Arbeitsaufwand und die Stundenkosten der Webentwicklerinnen und Webentwickler werden häufig falsch eingeschätzt.
Der Arbeitsaufwand ist immens
Um eine einzigartige und individuelle Website zu bauen, sind je nach Umfang des Projekts mindestens zehn bis zwanzig Arbeitstage zu veranschlagen. Konzeption, Design, Programmierung und zusätzliche Leistungen wie die Suchmaschinenoptimierung dauern einfach. Alleine Konzeption und grafisches Design einer repräsentativen Seite beanspruchen zusammen meist um die 40 Arbeitsstunden. Aufbau der Seitenstruktur, Storybooking, Übersetzung oder Entwurf eines Corporate Designs für die Website, lassen sich nicht zwischen Tür und Angel erledigen. Coding und Entwicklung der eigentlichen Seite beanspruchen, wenn alles from scratch entwickelt werden soll, typischerweise weitere 60 Stunden Arbeitsleistung. Der pixelgenaue Aufbau responsiver Webseiten, die auf jedem Bildschirm gut aussehen und bedienbar sind, ist Detailarbeit. Gerade die Qualitätssicherung in diesem Bereich beansprucht oft viele Stunden. Zusätzlich erwarten die meisten Kundinnen und Kunden, dass die Seite von Anfang an suchmaschinenoptimiert aufgebaut wird. Auch das dauert oft länger, als von außen zu erahnen ist. Allein für Recherche und Implementierung der schlichtesten Keywords sind normalerweise zehn Stunden und mehr zu veranschlagen. Langfristige Suchmaschinenoptimierungsmaßnahmen erfordern noch wesentlich mehr Zeit. Insgesamt kommen so problemlos 120 Arbeitsstunden oder 15 Arbeitstage zu je acht Stunden zusammen.
Die Kosten pro Arbeitsstunde
Wer Stundenlöhne vor allem als Angestellte oder Angestellter kennt, geht oft davon aus, dass diese Kosten in etwa denen entsprechen dürften, die die Buchung von Arbeitsleistung ausmacht. Die Vorstellung, dass 20-30€ pro Stunde für die Webentwicklung angemessen sind, trügt jedoch.
Abgesehen davon, dass selbst bei Berechnung vergleichsweise moderater 20 € pro Stunde die Kosten für das oben skizzierte Projekt bereits deutlich oberhalb von 2000 € lägen, ist auch das leider noch nicht die ganze Wahrheit. Denn natürlich fallen für Medienagenturen oder selbstständige Webentwickler zusätzliche Overheadkosten an. Miete, Marketing, Kundenbetreuung, die Anschaffung von Computern und Co. gehen in Summe ordentlich ins Geld. Typischerweise müssen daher nicht 20-30€ pro Stunde Arbeitsleistung veranschlagt werden, sondern – je nach Bedingungen – zwischen 50 und 100 €. In Abhängigkeit von den technischen Anforderungen an das Projekt können die Kosten noch wesentlich höher liegen. Doch legt man einmal 75 € pro Stunde zugrunde und multipliziert diese mit den oben veranschlagten 120 Stunden, ergeben sich Kosten von 9000 € für Webdevelopment und grundlegende SEO-Maßnahmen.
Ist das realistisch?
Grundsätzlich schon. Eine gute und einzigartige Website kann ohne Weiteres um die 10.000 € kosten und ist es in den meisten Fällen auch wert. Dennoch ist es möglich, etwas günstigere Angebote zu machen und trotzdem anständige Qualität zu liefern. Zum Beispiel kann die Nutzung vorgefertigter Contentmanagementlösungen, wie Typo-3 oder WordPress, den Entwicklungsaufwand stark reduzieren. Auch die Entwicklung einer sehr kleinen, statischen Seite, auf der ein Café zweimal im Jahr Angebotskarte und Öffnungszeiten aktualisiert, muss natürlich keine 10.000 € kosten. Dennoch sollten Sie als Unternehmen, wenn Sie eine neue Website entwickeln lassen wollen, bei der Planung berücksichtigen, dass ein Budget von ein paar Hundert Euro nicht ausreichen wird. Eine möglichst einzigartige Website, die sowohl in Sachen Design und Nutzungserfahrung als auch technischer Umsetzung effizient gestaltet ist, entsteht schließlich nicht von selbst. Effizientes Webdesign ist heute Teil jeder besseren SEO-Strategie. Gerade Google berücksichtigt für das Ranking der Seiten in den Suchergebnissen immer stärker auch technische Faktoren, wie Ladezeit und Optimierung für mobile Endgeräte. Eine unprofessionelle, fehlerbehaftete Seite kostet damit ganz reale Umsätze. Kundinnen und Kunden, die Ihre Website nach wenigen Sekunden frustriert verlassen, weil wichtige Informationen nicht zu finden sind, kommen so schnell nicht wieder zurück. Eine gutgemachte Seite dagegen, macht sich oft schon nach kurzer Zeit von selbst bezahlt.